Flutter
Flutter ist ein Entwicklungs-Framework, das die Programmiersprache Dart verwendet und 2017 erstmals erschien. Sowohl Flutter als auch Dart werden von Google entwickelt und sind open source und frei zugänglich. Dank ihrer Benutzerfreundlichkeit, der hochwertigen Dokumentation und nützlichen Features wie Hot Reload erfreuen sie sich unter App-Entwickler:innen großer Beliebtheit.
Wenn Sie Apps für mehrere Plattformen entwickeln möchten und dabei auf Leistung abzielen, die nativem Code nahekommt, sind Sie mit Flutter gut beraten. Seit Version 3 unterstützt die Entwicklungsumgebung zusätzlich zu den Plattformen Android, iOS, Web und Windows auch macOS und Linux.
Vorteile
Flutter hat zwei große Vorteile: Zum einen erreichen darin entwickelte Apps nahezu native Leistung – obwohl es sich um ein Cross-Platform-Framework handelt.
Zum anderen ist es für Entwickler:innen aufgrund seines intuitiven Aufbaus und der tadellosen Dokumentation leicht zu erlernen. Somit kann sich Ihr Team innerhalb kürzester Zeit darauf konzentrieren, eine einzige Code-Basis zu schaffen, mit der Anwendungen für alle gängigen Plattformen erstellt werden können.
Flutter umgeht die plattformeigenen UI-Bibliotheken und kommuniziert stattdessen direkt mit einer Grafik-Engine (Skia), welche die Anweisungen an die GPU liefert. Das sorgt für eine höhere Leistung.
In Flutter programmierte Anwendungen überzeugen durch ihre Geschwindigkeit. Die Benutzeroberfläche wird im Normalfall mit 60 Bildern pro Sekunde dargestellt, auf geeigneten Geräten auch 120 Bilder pro Sekunde. Das liegt unter anderem an Darts zur Laufzeit ausgeführtem Garbage Collector, der den Arbeitsspeicher für ein- und ausgeblendete Objekte effizient verwaltet.
Nachteile
Zwar wissen Flutter-Apps im Hinblick auf Leistung und UI auf ganzer Linie zu überzeugen, jedoch schlägt sich dies darin nieder, dass sie relativ viel Speicherplatz beanspruchen. Da es sich um neueres Framework handelt, finden sich für Flutter außerdem nicht so viele Drittbibliotheken wie für andere Plattformen. Das bedeutet, dass Sie womöglich häufiger als erwartet selbst programmieren müssen. Zudem fristet die Sprache Dart ein Nischendasein, weswegen nicht viele Entwickler:innen mit ihr vertraut sind (6,5 % laut der Stack Overflow 2022 Developer Survey). Somit müssen Sie eine gewisse Einarbeitungszeit einplanen.
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React Native
React Native ist ein Framework für die Entwicklung von mobilen Anwendungen in JavaScript, die nativ gerendert werden. Dazu wird deren Code in eine native Anwendung des jeweiligen Betriebssystems übersetzt. React Native ist Open-Source-Software und kostenlos verfügbar. Entwickelt und gepflegt wird sie von Meta (früher Facebook).
Mit React Native können Entwickler:innen mobile Apps in JavaScript oder TypeScript schreiben und dabei auf native UI-Elemente zugreifen. Das hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Bedienung, sondern auch auf die Performance der Software. Zudem vereinfacht es die gleichzeitige Entwicklung für iOS und Android, da ein Großteil des Codes für beide Plattformen verwendet werden kann.
Vorteile
Da React Native die beliebte Programmiersprache JavaScript verwendet, können Sie auf eine Vielzahl an Entwickler:innen mit den notwendigen Kenntnissen zurückgreifen, um eine Cross-Platform-App zu schaffen. Für den Zugriff auf die nativen Funktionen können Open-Source-Pakete auf GitHub verwendet werden. Alternativ lassen sich Pakete über gängige Paketmanager-Tools wie Yarn oder npm installieren.
Entwickler:innen, die bereits Erfahrung in der Entwicklung von Web-Apps mithilfe des Frameworks React haben, können ihr Wissen auf React Native umlegen. Damit können sie mobile Apps ohne Kenntnisse der nativen Sprachen des jeweiligen Betriebssystems entwickeln. Dazu greifen sie auf die Kernkomponenten von React Native zu, welche bei der Erstellung der App in native Pendants übersetzt werden.
Nachteile
React Native ist nicht ohne Grund äußerst beliebt, hat aber auch bestimmte Nachteile. Einer davon ist die begrenzte Auswahl an Plattformen: Zwar ist es möglich, eine gemeinsame Code-Basis für die Entwicklung von iOS- und Android-Apps zu verwenden. An Alternativen wie Flutter, welches von Haus aus auch macOS, Windows und Linux unterstützt, reicht React Native damit aber nicht heran.
Auch bieten andere Frameworks mehr UI-Komponenten, ohne auf externe Bibliotheken zurückgreifen zu müssen. Wenn Sie eine ausgefallenere Benutzeroberfläche umsetzen möchten, sind Sie mit React Native schnell auf Pakete von Dritten angewiesen. Wenn diese nicht regelmäßig Updates erhalten, können sie ein Sicherheitsrisiko darstellen.
Xamarin
Xamarin ist ein Entwicklungs-Framework, das die Programmiersprache C# verwendet und erstmals 2011 erschien, wobei die Anfänge auf ein Projekt namens Mono zurückgehen, das seit 2001 existiert. Dieses wurde von Miguel de Icaza und Nat Friedman als Linux-Variante des .NET Framework von Microsoft entwickelt.
Microsoft kaufte 2016 schließlich das Unternehmen Xamarin samt gleichnamigen SDK. Im selben Jahr gab man bekannt, dass die open source Xamarin-Software Teil von Microsoft Visual Studio werden und alle zukünftigen Veröffentlichungen unter der MIT-Lizenz laufen würden. Kürzlich wurde Xamarin.Forms in Microsofts .NET MAUI Framework integriert.
Mit Xamarin lassen sich für die Plattformen Android, iOS, macOS und Windows Anwendungen in C# unter Verwendung einer gemeinsamen Code-Basis schreiben. Mit einigen zusätzlichen Anpassungen in den eigenen Programmiersprachen der jeweiligen Systeme kann eine nahezu native Leistung erzielt werden. Somit ist Xamarin eine geeignete Alternative zu anderen plattformübergreifenden Frameworks wie Flutter und React Native.
Vorteile
Wenn Sie sich für Xamarin entscheiden, können Ihre C#-Entwickler Anwendungen für mehrere Plattformen unter Verwendung einer gemeinsamen Code-Basis entwickeln. Sie können dabei aus zwei Design-Ansätzen wählen: Mit Xamarin.Native (z. B. Xamarin.Android und Xamarin.iOS) können Sie die nativen UI-Komponenten der jeweiligen Plattform verwenden. Damit schaffen Sie eine vertraute Benutzeroberfläche für Ihre Nutzer:innen. Der Einsatz von Xamarin.Forms hingegen gewährleistet eine einheitliche UX für alle Geräte.
C# ist eine beliebte Programmiersprache, mit der viele Entwickler:innen bereits Erfahrung haben. Sie für die Cross-Platform-Entwicklung nutzen zu können, ist einer der größten Vorteile von Xamarin, da hierdurch eine Vielzahl von Drittbibliotheken zur Verfügung stehen.
Nachteile
Falls das Projekt jedoch verstärkt auf visuelle Komponenten setzt, ist Xamarin womöglich nicht die beste Wahl. Ihr Team wird sich dann nämlich intensiv mit den nativen Technologien der Zielplattformen auseinandersetzen müssen.
Sie sollten außerdem im Hinterkopf behalten, dass Cross-Platform-Apps generell größer sind als nativ entwickelte Anwendungen und selten deren Leistungsniveau erreichen.
Zuletzt sei angemerkt, dass Xamarin zwar open source ist und von Einzelentwickler:innen kostenfrei genutzt werden kann, Unternehmen aber kostspielige Lizenzen für Visual Studio erwerben müssen.
Fazit
Die Cross-Platform-Entwicklung ist eine großartige Möglichkeit, um Apps Nutzer:innen verschiedener Systeme zur Verfügung zu stellen. Da es eine große Auswahl an hochwertigen und kostenlosen Frameworks gibt, haben Sie die Qual der Wahl.
Flutter bietet exzellente UI-Funktionalitäten und erreicht ein nahezu natives Leistungsniveau. Allerdings verwendet es eine recht seltene Programmiersprache.
React Native nutzt JavaScript, um die plattformübergreifende Entwicklung zu vereinfachen und Drittbibliotheken, um auf native Funktionen zuzugreifen. Jedoch ist es nicht so flexibel wie Flutter.
Auf eine Vielzahl an Ressourcen können Sie bei der Entwicklung mit Xamarin und C# zurückgreifen. Jedoch sind Flutter und React Native für visuell anspruchsvolle Apps möglicherweise die bessere Wahl.
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